Der ultraviolette Angriff auf die Haut - Abwehr und Behandlung
Vortrag von Prof. Dr. med. Thomas Dirschka
Die menschliche Haut stellt eine zentrale Schutzbarriere zwischen dem Körperinneren und der Umwelt dar und ist dabei besonders anfällig für die Einwirkung ultravioletter (UV) Strahlung. UV-Strahlung, vor allem in Form von UVA- und UVB-Strahlen, beeinflusst die Haut auf vielfältige Weise – akut wie chronisch. Kurzfristige Effekte sind Sonnenbrand, DNA-Schäden in Hautzellen sowie immunologische Veränderungen. Langfristig kann eine übermäßige UV-Exposition zu vorzeitiger Hautalterung (Photoaging), Pigmentveränderungen sowie zur Entstehung von Hautkrebserkrankungen wie Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und malignes Melanom führen.
Während UVA-Strahlen tiefere Hautschichten durchdringen und dort zur Bildung freier Radikale sowie zur Zerstörung kollagener Fasern beitragen, sind UVB-Strahlen primär für direkte DNA-Schäden verantwortlich. Letztere können Mutationen verursachen, die, wenn nicht repariert, zu einer malignen Transformation von Hautzellen führen können. Der Körper verfügt über Reparaturmechanismen wie die Nukleotid-Exzisionsreparatur, jedoch sind diese bei starker und wiederholter UV-Belastung oft unzureichend.
Neben pathogenen Wirkungen spielt UV-Strahlung auch eine physiologische Rolle, etwa bei der Synthese von Vitamin D in der Haut. Diese positive Wirkung muss jedoch gegen die Risiken einer Überbelastung abgewogen werden. Effektiver Sonnenschutz – durch Kleidung, Schatten, Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor und angepasstes Verhalten – ist daher zentral für die Prävention UV-induzierter Hautschäden.
Forschung und Aufklärung über UV-Strahlung und deren Einfluss auf die Haut bleiben essenziell, insbesondere angesichts zunehmender Freizeitaktivitäten im Freien und des sich verändernden Klimas. Ein vertieftes Verständnis dieser Zusammenhänge kann helfen, Hautkrankheiten frühzeitig zu erkennen und durch präventive Maßnahmen langfristig zu verhindern.