Die neue S2k-Leitlinie Lasertherapie der Haut
Die erste S2k-Leitlinie zur Lasertherapie der Haut differenziert auf über 100 Seiten verschiedene Lasertypen und gibt indikationsbezogene Empfehlungen und Hinweise zur Nachbehandlung einer Lasertherapie. Dies soll dazu beitragen, den Einsatz von Lasern an der Haut sicherer, effizienter und nebenwirkungsärmer zu machen [1].
Ablative vs. nicht ablative Laser
Im ersten Kapitel werden u.a. auch die verschiedenen Lasersysteme vorgestellt: So führen ablative Laser zur Ablation epidermaler Anteile und der oberen dermalen Areale – es entsteht eine Wundfläche. Als ablative Laser nennt die Leitlinie CO2-Laser sowie Erbium:YAG(Erbium:Yttrium-Aluminium-Granat-Laser)-Laser. Nicht-ablative Laser adressieren unter der Hautoberfläche gelegene Hautstrukturen wie z.B. Pigmente, Gefäße oder Haarwurzeln. Nicht-ablative Laser sind z.B. Neodym:YAG-Laser, Rubinlaser und Farbstofflaser. Sie verursachen im Gegensatz zu den ablativen Lasern keine Wunden auf der Haut, sondern können u.a. zu Rötungen und Schwellungen führen [1].
Nachbehandlung nach ablativer Lasertherapie
Kapitel 1 geht außerdem auf mögliche Risiken der einzelnen Laser sowie auf die Nachbehandlung ein: Als Strategie nach einer ablativen Lasertherapie sieht die Leitlinie den Schutz vor Infektionen und freien Radikalen, eine Modulation der Entzündung, die Unterstützung der Zellproliferation und Beschleunigung der Migration sowie eine Förderung des Remodelling vor. Genannt wird in diesem Zusammenhang der Einsatz Dexpanthenol-haltiger Salben. Antiseptika sollten nur bei infektionsgefährdeten Wunden zum Einsatz kommen und topische Antibiotika sehr zurückhaltend angewendet werden [1].
Empfohlene Behandlungsformen in der Nachbehandlung
ablative Laserbehandlungen | nicht-ablative Laserbehandlungen |
---|---|
Dexpanthenol-haltige Salbe | Abkühlung der Haut z. B. durch Luft, Masken, Kühlpacks oder feuchte Tücher |
Creme, die Panthenol, Madecassoside und Kupfer-Zink-Mangan enthält | Vitamin C, E und Ferulasäure-Antioxidans |
0,02%-ige Triamcinolonacetonid-Creme | UT-Lichtschutzpräparate |
Vitamin C, E und Ferulasäure-Antioxidans | |
Clobetasolpropionat 0,05% Salbe | |
Sonnenschutzprodukte auch mit UVA-Schutz |
Herzstück der Leitlinie ist Kapitel 2, das umfangreiche detaillierte indikationsbezogene Empfehlungen gibt – darunter für aktinische Keratosen, Lentigines, Tätowierungen, Teleangiektasien, Hypertrichosen und Narben. Beispielsweise werden zur Lasertherapie aktinischer Keratosen (Grad I-III nach Olsen) 2.490nm-Er:YAG-Laser (ablativ) oder 10.600nm-CO2-Laser (flächig gescannt) empfohlen. Kapitel 3 enthält regulatorische Hinweise [1].
Literatur:
S2k-Leitlinie Lasertherapie der Haut, AWMF-Registernummer 013-095, 2022; verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-095l_S2k_Lasertherapie-der-Haut_2022-03.pdf; Zugriff: 25.7.2022