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Wundheilung neu gedacht: Innovative Therapieansätze und molekulare Perspektiven

Eine Wunde wird versorgt
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Komplexe Heilung – eine systembiologische Herausforderung

Chronische Wunden sind mehr als nur lokale Defekte – sie sind Ausdruck eines systemisch gestörten Heilungsprozesses. Die koordinierte Abfolge von Hämostase, Inflammation, Proliferation und Remodellierung gerät bei gestörter Wundheilung aus dem Takt. Immunologische Dysbalancen, zelluläre Fehlsteuerungen und ein dauerhaft entzündliches Mikroklima verhindern die Regeneration und begünstigen persistierende Läsionen.

Dabei greifen zahlreiche Prozesse ineinander: Entzündungszellen wie Makrophagen und neutrophile Granulozyten sind fehlreguliert, Wachstumsfaktoren bleiben wirkungslos, und die extrazelluläre Matrix wird unvollständig aufgebaut. Die Folge sind chronische Wundverläufe, die für Patient:innen mit erheblichen Belastungen und für Behandelnde mit wachsender therapeutischer Komplexität einhergehen. Prof. Dr. Joachim Dissemond, renommierter Wundexperte vom Universitätsklinikum Essen, erlebt in der klinischen Praxis regelmäßig die Herausforderungen, die sich durch solche Dysregulationen ergeben – vor allem unter Extrembedingungen wie Multimorbidität, Diabetes oder Immobilität.

Klassische Strategien reichen nicht mehr aus

Standardverfahren wie Debridement, Hauttransplantationen und antiseptische Verbände sind weiterhin relevant, stoßen jedoch bei chronischen Läsionen an ihre Grenzen. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, neue, individualisierte Ansätze zu verfolgen – insbesondere bei vulnerablen Patient:innengruppen. Dabei kommt der gezielten Modulation immunologischer Prozesse eine zentrale Rolle zu.

Makrophagen etwa übernehmen eine Schlüsselrolle: Sie koordinieren die Phasen der Heilung und entscheiden mit ihrem Phänotypenwechsel (von M1 zu M2) über das Fortschreiten oder das Verharren im chronisch-inflammatorischen Zustand.

Regenerative Medizin: Fortschritt durch Stammzellen und Nanotechnologie

Eine im Frontiers in Immunology publizierte Studie zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in der regenerativen Medizin steckt: Mesenchymale Stammzellen (MSCs) fördern Angiogenese, Reepithelialisierung und wirken antiinflammatorisch – vorausgesetzt, sie überleben das feindliche Wundmilieu. Neue Strategien zur Erhöhung der Zellviabilität, etwa über Autophagie-Induktion, werden intensiv erforscht.

Auch Nanomaterialien – etwa Silber-, Zinkoxid- oder bioaktive Polymerpartikel – zeigen in präklinischen Studien bemerkenswerte Effekte: Sie wirken antimikrobiell, entzündungsmodulierend und fördern die Zellproliferation. In Kombination mit modernen Trägermaterialien wie keratinbasierten Hydrogelen eröffnen sich neue Wege der lokal gezielten Wirkstoffabgabe.

Neue Zielstrukturen: Pyroptose, Ferroptose, Cuproptose

Ein besonders innovativer Aspekt der Studie: der gezielte Blick auf neu beschriebene Formen programmierter Zelluntergänge. Prozesse wie Pyroptose, Ferroptose oder Cuproptose beeinflussen den Verlauf der Wundheilung erheblich. Eine Überaktivierung inflammasomaler Signalwege (z. B. NLRP3) kann die Inflammation verlängern – besonders bei Patient:innen mit Diabetes oder postradiogenen Wunden.

Der gezielte therapeutische Eingriff in diese Signalwege wird aktuell als ein vielversprechender Ansatz zur Förderung der Heilung und Reduktion von Narbenbildung untersucht.

Fazit: Innovation braucht Integration

Moderne Ansätze wie die Stammzelltherapie, Nanomedizin oder gezielte immunmodulatorische Verfahren eröffnen vielversprechende Perspektiven für die Behandlung chronischer Wunden. Doch ihr volles Potenzial entfalten sie nur dann, wenn Grundlagenforschung und klinische Anwendung enger zusammenrücken.

Ein solcher interdisziplinärer Austausch steht auch auf der Veranstaltung „Spektrum Hautgesundheit 2025: Haut am Limit“ im Fokus. Prof. Dr. Joachim Dissemond wird dort praxisnah über die Versorgung chronischer Wunden unter Extrembedingungen sprechen – ein Thema, das aktueller kaum sein könnte. Gerade bei multimorbiden oder immunsupprimierten Patient:innen stoßen klassische Verfahren häufig an ihre Grenzen.

Damit innovative Therapien den Weg in den Versorgungsalltag finden, braucht es den Dialog zwischen Forschung, Klinik und Praxis. Nur so lassen sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse in wirksame, patientenorientierte Behandlungskonzepte übersetzen.

Literaturübersicht

Mamun, A. A. et al. (2024): Recent advances in molecular mechanisms of skin wound healing and its treatments. Frontiers in Immunology, DOI: 10.3389/fimmu.2024.1395479.

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Bepanthen® Pflichttext

Bepanthen® Pflichttext

Bepanthe® ANTISEPTISCHE WUNDCREME

Wirkstoffe: Dexpanthenol und Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Bepanthen® AUGEN- UND NASENSALBE, Bepanthen® LÖSUNG, Bepanthen® WUND- UND HEILSALBE

Wirkstoff: Dexpanthenol

Zusammensetzung:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

1g Creme enthält als Wirkstoffe: 5 mg Chlorhexidinbis (D-gluconat), 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Macrogolstearat 1500; Glycerolmonostearat 40-55; Cetomacrogol 1000; Dickflüssiges Paraffin; Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.); Dimeticon 1000; Glycerol 85%; Hartparaffin; Hyetellose; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: rac-(3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin; Weißes Vaselin; Gereinigtes Wasser.

Die Bepanthen® Augen- und Nasensalbe enthält keine Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

Bepanthen® LÖSUNG:

1 ml Lösung enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Natriumbenzoat; Methyl(4-hydroxybenzoat); Propyl(4-hydroxybenzoat); (3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Gebleichtes Wachs; Dickflüssiges Paraffin; Dünnflüssiges Paraffin-Weißes Vaselin-Ceresin-Glycerolmonooleate (veg.)-Wollwachsalkohole-Gemisch (Protegin X); Gereinigtes Wasser; Cetylalkohol (Ph.Eur.); Mandelöl; Stearylalkohol (Ph.Eur.); Weißes Vaselin; Wollwachs.

Anwendungsgebiete:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautschädigungen an der Hornhaut, Bindehaut bzw. Nasenschleimhaut.

Bepanthen® LÖSUNG:

Zur Unterstützung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen verschiedener Ätiologie.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Haut- und Schleimhautschädigungen.

 

Gegenanzeigen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei tiefen oder sezernierenden Wunden, Ulcus cruris und unter Verwendung eines Okklusivverbandes.

Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® Lösung; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat oder Propyl-4-hydroxybenzoat.

Nebenwirkungen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME; Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® LÖSUNG; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Allergischen Hautreaktionen wie z.B. Kontaktdermatitis, allergische Dermatitis, Juckreiz, Rötung, Ekzem, Ausschlag, Nesselsucht, Hautreizung und Bläschen.

Für Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME zusätzlich:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock (potentiell lebensbedrohlich) mit entsprechenden Manifestationen bzgl. Labor und Klinik einschließlich Asthma Syndrom, leichte bis mittelschwere Reaktionen, die potentiell Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-System beeinflussen, einschließlich Symptomen wie z.B. Ausschlag, Nesselsucht, Ödeme, Juckreiz, Herz- und Atembeschwerden.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen:

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe: Bei Anwendung am Auge ist kurzfristig eine leichte Sehbeeinträchtigung möglich.

Hinweise:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Enthält Cetylstearylalkohol. Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Enthält Wollwachs. Bitte Packungsbeilage beachten.

Bepanthen® LÖSUNG:

Enthält Natriumbenzoat, Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat). Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Enthält Wollwachs, Stearylalkohol und Cetylalkohol. Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland

Stand: 03/2024

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