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Übergewicht und Entzündung: Myeloperoxidase als Schlüsselfaktor

Der nackte Rücken eines übergewichtigen Mannes
© iStock

Adipositas als chronisch-entzündliche Erkrankung

Adipositas gilt längst nicht mehr nur als Stoffwechselstörung, sondern als chronisch-entzündliche Systemerkrankung. Die Folge: eine dauerhafte Aktivierung des Immunsystems mit Auswirkungen auf verschiedenste Organsysteme – von den Gefäßen bis zur Haut.

Prof. Dr. Stefan Martin, Leiter der Forschungsgruppe Allergologie an der Hautklinik des Universitätsklinikums Freiburg, betont, wie sehr diese Immunaktivierung auch die Entstehung und den Verlauf chronisch-entzündlicher Dermatosen beeinflussen kann. Die Verbindung von metabolischem Stress, Immunmodulation und Hautbarrierefunktion rückt zunehmend in den Fokus dermatologischer Forschung.

Myeloperoxidase als zentraler Mediator inflammatorischer Prozesse

Eine aktuelle Arbeit von Hof et al. beleuchtet dabei ein spezifisches Enzym: Myeloperoxidase (MPO), eines von Neutrophilen produzierten Enzyms, das hochreaktive Sauerstoffspezies erzeugt und so Entzündungsprozesse anfeuert.

Die Studie zeigt: Bei Adipositas steigen die MPO-Spiegel im Blut und im perivaskulären Fettgewebe (PVAT) deutlich an. MPO trägt dort zu einem entzündlichen Milieu bei, das die endotheliale Funktion – also die Gefäßgesundheit – erheblich stört.

Beobachtungen aus einer bariatrischen Patient:innenkohorte belegen, dass Gewichtsreduktion nicht nur BMI und Entzündungsmarker senkt, sondern auch MPO-Spiegel reduziert und die endotheliale Funktion verbessert. Das unterstreicht die klinische Bedeutung einer MPO-gesteuerten Entzündungsachse.

Adipozyten im Wandel: Von „beige“ zu „weiß“

Tiermodelle geben weitere Einblicke: MPO beeinflusst direkt den Phänotyp der Adipozyten im PVAT. Statt der energieverbrauchenden, „beige“ charakterisierten Adipozyten, die Marker wie UCP-1 und CITED-1 exprimieren, fördert MPO eine „Whitening“-Transformation – mit vergrößerten Lipidvakuolen und reduzierter thermogener Kapazität.

Parallel dazu steigt die Infiltration von Immunzellen wie Neutrophile, Monozyten und Makrophagen. Die Expression proinflammatorischer Zytokine wie TNF-α und IL-1β nimmt zu. Im Gegensatz dazu weisen MPO-defiziente Mäuse eine deutlich reduzierte Immunzellinfiltration und Entzündungsaktivität im PVAT auf.

Ein wichtiger Mechanismus dabei: MPO hemmt die Aktivität der löslichen Guanylatzyklase β1 (sGC-β1), die normalerweise Beiging-Prozesse im Fettgewebe unterstützt und so für metabolische Flexibilität sorgt.

Adiponectin: Ein Schlüssel für Gefäßschutz

Die Studie identifiziert Adiponectin (APN) als vermittelnden Faktor. MPO hemmt die APN-Produktion im PVAT, während MPO-defizientes Gewebe signifikant mehr APN ausschüttet. Da APN die endotheliale Funktion schützt, wirkt sich dessen Reduktion unmittelbar gefäßschädigend aus.

Interessant ist auch die Rückkopplung: APN selbst kann die MPO-Freisetzung aus Neutrophilen hemmen. So entsteht ein „Teufelskreis“, in dem Adipositas, erhöhte MPO-Aktivität und reduzierte APN-Spiegel sich gegenseitig verstärken und Entzündungsprozesse chronifizieren.

Dermatologische Relevanz: Mehr als ein Gefäßproblem

Auch wenn der Fokus der Studie auf Gefäß- und Fettgewebe liegt, sind die Mechanismen hochrelevant für die Dermatologie:

  • Adipositas-assoziierte systemische Entzündungsprozesse gelten als Verstärker chronischer Hauterkrankungen wie Psoriasis oder atopischer Dermatitis.
  • MPO-abhängige Immunaktivierung und oxidativer Stress spielen auch in entzündlichen Hautprozessen eine Rolle.
  • Eine gestörte Hautbarriere begünstigt wiederum systemische Immunaktivierung und verstärkt chronische Entzündungsprozesse.

Die Arbeit verdeutlicht eindrucksvoll, wie Adipositas als „systemischer Entzündungsstressor“ wirkt – mit kardiovaskulären, metabolischen und immunologischen Konsequenzen, die auch Dermatolog:innen im Blick haben müssen.

Diese interdisziplinäre Thematik steht ebenfalls im Mittelpunkt des Fortbildungskongresses „Spektrum Hautgesundheit 2025: Haut am Limit“. Im Rahmen seines Vortrags wird Prof. Dr. Stefan F. Martin, Leiter der Forschungsgruppe Allergologie an der Hautklinik des Universitätsklinikums Freiburg, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesen Wechselwirkungen und deren Bedeutung für dermatologische Erkrankungen erläutern.

Literaturübersicht:

  • Hof, A. et al. (2025): Myeloperoxidase impacts vascular function by altering perivascular adipocytes’ secretome and phenotype in obesity. Cell Reports Medicine, DOI: 10.1016/j.xcrm.2025.102087.

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Bepanthen® Pflichttext

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Bepanthe® ANTISEPTISCHE WUNDCREME

Wirkstoffe: Dexpanthenol und Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Bepanthen® AUGEN- UND NASENSALBE, Bepanthen® LÖSUNG, Bepanthen® WUND- UND HEILSALBE

Wirkstoff: Dexpanthenol

Zusammensetzung:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

1g Creme enthält als Wirkstoffe: 5 mg Chlorhexidinbis (D-gluconat), 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Macrogolstearat 1500; Glycerolmonostearat 40-55; Cetomacrogol 1000; Dickflüssiges Paraffin; Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.); Dimeticon 1000; Glycerol 85%; Hartparaffin; Hyetellose; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: rac-(3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin; Weißes Vaselin; Gereinigtes Wasser.

Die Bepanthen® Augen- und Nasensalbe enthält keine Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

Bepanthen® LÖSUNG:

1 ml Lösung enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Natriumbenzoat; Methyl(4-hydroxybenzoat); Propyl(4-hydroxybenzoat); (3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Gebleichtes Wachs; Dickflüssiges Paraffin; Dünnflüssiges Paraffin-Weißes Vaselin-Ceresin-Glycerolmonooleate (veg.)-Wollwachsalkohole-Gemisch (Protegin X); Gereinigtes Wasser; Cetylalkohol (Ph.Eur.); Mandelöl; Stearylalkohol (Ph.Eur.); Weißes Vaselin; Wollwachs.

Anwendungsgebiete:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautschädigungen an der Hornhaut, Bindehaut bzw. Nasenschleimhaut.

Bepanthen® LÖSUNG:

Zur Unterstützung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen verschiedener Ätiologie.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Haut- und Schleimhautschädigungen.

 

Gegenanzeigen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei tiefen oder sezernierenden Wunden, Ulcus cruris und unter Verwendung eines Okklusivverbandes.

Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® Lösung; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat oder Propyl-4-hydroxybenzoat.

Nebenwirkungen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME; Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® LÖSUNG; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Allergischen Hautreaktionen wie z.B. Kontaktdermatitis, allergische Dermatitis, Juckreiz, Rötung, Ekzem, Ausschlag, Nesselsucht, Hautreizung und Bläschen.

Für Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME zusätzlich:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock (potentiell lebensbedrohlich) mit entsprechenden Manifestationen bzgl. Labor und Klinik einschließlich Asthma Syndrom, leichte bis mittelschwere Reaktionen, die potentiell Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-System beeinflussen, einschließlich Symptomen wie z.B. Ausschlag, Nesselsucht, Ödeme, Juckreiz, Herz- und Atembeschwerden.

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Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

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Bepanthen® Augen- und Nasensalbe: Bei Anwendung am Auge ist kurzfristig eine leichte Sehbeeinträchtigung möglich.

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Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Enthält Cetylstearylalkohol. Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

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Enthält Natriumbenzoat, Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat). Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Enthält Wollwachs, Stearylalkohol und Cetylalkohol. Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

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Stand: 03/2024

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