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Mikropartikel im Fokus: Was auf der Haut landet, bleibt nicht außen vor

In einer Petrischale liegen kleine bunte Kunststoffsplitter
© iStock

Ob Wundauflagen, Salbengefäße, Applikatoren oder Formulierungshilfen – Kunststoffe sind integraler Bestandteil vieler dermatologischer Produkte. Eine Übersichtsarbeit von Tan, Saha und Niebel (J Eur Acad Dermatol Venereol, 2025) liefert erstmals eine systematische Bewertung des Einsatzes von Kunststoffen in der Dermatologie und beleuchtet nicht nur deren funktionellen Nutzen, sondern auch mögliche Risiken für Umwelt und Hautgesundheit.

Die Studienlage zeigt: Mikroplastik – insbesondere in Form von Partikeln unter 5 mm – gelangt zunehmend direkt auf die Hautoberfläche. Problematisch wird dies vor allem bei Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Dermatosen, bei denen die Hautbarriere bereits kompromittiert ist. In vitro- und Tiermodelle weisen auf proinflammatorische Effekte und potenzielle Penetration durch gestörte Hautbarrieren hin.

Zwischen Nutzen und Nebenwirkung: Ein Beispiel aus der Praxis

Eine 42-jährige Patientin mit bekannter atopischer Dermatitis wurde über Monate mit einem rückfettenden Pflegeprodukt behandelt, das Polyethylenpartikel als Texturgeber enthielt. Zunehmende Pruritus-Beschwerden und nässende Ekzeme veranlassten schließlich den Wechsel zu einer mikroplastikfreien Alternative. Binnen weniger Wochen zeigte sich eine signifikante klinische Besserung. Dieser Fall verdeutlicht: Der Nutzen von Kunststoffen muss individuell gegen potenzielle Reizeffekte abgewogen werden.

Nachhaltigkeit als klinische Verantwortung

Solche individuellen Beobachtungen werfen grundsätzliche Fragen auf: Welche Rolle spielt die Materialwahl in der dermatologischen Versorgung – nicht nur im Hinblick auf die Hautgesundheit, sondern auch auf ihre ökologische Bilanz? Dr. Susanne Saha, Vorsitzende der AG Nachhaltigkeit in der Dermatologie e. V. (AGN), fordert in ihrem Positionspapier (Selbstverständnis der AGN, 2024) ein Umdenken: Die Haut sei Spiegel wie Schutzschild – und damit unmittelbar vom ökologischen Wandel betroffen.

In einem Beitrag zur Ressourcenoptimierung (Die Dermatologie, 09/2024) plädiert sie für eine systematische Einbindung nachhaltiger Konzepte in die dermatologische Versorgung: Von der Reduktion nicht-recyclingfähiger Materialien über den bewussten Verzicht auf Kunststoffe in Praxis und Klinik bis hin zur ärztlichen Verantwortung in der Aufklärung von Patient:innen über die ökologische Wirkung von Produkten.

Neue Handlungsperspektiven: Substitution, Aufklärung, Forschung

Tan, Saha und Niebel zeigen in ihrer Übersichtsarbeit mögliche Alternativen zu petrochemischen Kunststoffen auf. Polylactide (PLA), mikronisierte Cellulose oder biobasierte Wachse werden dabei als vielversprechende Ersatzstoffe für konventionelle Partikel in Peelings und Cremes diskutiert. Erste Studien deuten auf eine vergleichbare Funktionalität hin – bei potenziell deutlich besserer ökologischer Verträglichkeit.

Darüber hinaus betonen die Autor:innen die Notwendigkeit, Umweltkompetenz in die dermatologische Ausbildung zu integrieren – sei es in der ärztlichen Weiterbildung oder durch die Etablierung nachhaltiger Praxisstandards. Patient:innen verlangen zunehmend nach umweltfreundlichen, medizinisch fundierten Empfehlungen.

Klimawandel und Dermatologie – ein wachsendes Schnittfeld

Ein Beitrag von Dr. Eva R. Parker auf dem AAD Annual Meeting 2025 unterstreicht: Hautkrankheiten wie UV-induzierte Tumoren, atopische Ekzeme oder pollution-triggered Dermatosen nehmen in Frequenz und Schwere zu – getrieben durch Klimawandel, Umweltgifte und Urbanisierung. Die Dermatologie wird so zum zentralen Fach an der Schnittstelle von Umwelt und Gesundheit.

Der Beitrag von Brooke McCormick (AJMC, 2025) ergänzt diesen Diskurs: Klimawandel, Schadstoffe und Hautkrankheiten sind zunehmend verflochten. Dermatolog:innen sollten sich als verbindendes Glied zwischen Umweltmedizin und Patientenversorgung verstehen.

Fazit: Die dermatologische Praxis im Wandel

Ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Ansatz wird notwendig: Von der Materialwahl über die Ausbildung bis zur Praxisgestaltung. Forschung, Klinik und Industrie sind gemeinsam gefordert, nachhaltige und verantwortungsvolle Lösungen zu entwickeln.

Fortbildungstipp: Wer sich vertiefend mit den Herausforderungen an die Hautgesundheit im Zeitalter des Klimawandels befassen möchte, sollte den interdisziplinären Kongress Spektrum Hautgesundheit 2025 – Haut am Limit nicht verpassen.

Literaturübersicht:

  • Tan, E. et al. (2025): Plastics in dermatology: A review and solutions. Journal of The European Academy of Dermatology and Venereology, DOI: 10.1111/jdv.20537.
  • Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit in der Dermatologie (AGN), Positionspapier, Fassung vom April 2025.
  • Niebel, D. et al. (2024): Ressourcenoptimierung in der Dermatologie – „to be continued“. Die Dermatologie, DOI: 10.1007/s00105-024-05398-5.
  • McCormick, B. (2025): Climate Change, Pollution’s Growing Impact on Dermatology. American Journal of Managed Care (AJMC).

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Bepanthen® Pflichttext

Bepanthen® Pflichttext

Bepanthe® ANTISEPTISCHE WUNDCREME

Wirkstoffe: Dexpanthenol und Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Bepanthen® AUGEN- UND NASENSALBE, Bepanthen® LÖSUNG, Bepanthen® WUND- UND HEILSALBE

Wirkstoff: Dexpanthenol

Zusammensetzung:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

1g Creme enthält als Wirkstoffe: 5 mg Chlorhexidinbis (D-gluconat), 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Macrogolstearat 1500; Glycerolmonostearat 40-55; Cetomacrogol 1000; Dickflüssiges Paraffin; Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.); Dimeticon 1000; Glycerol 85%; Hartparaffin; Hyetellose; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: rac-(3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin; Weißes Vaselin; Gereinigtes Wasser.

Die Bepanthen® Augen- und Nasensalbe enthält keine Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

Bepanthen® LÖSUNG:

1 ml Lösung enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Natriumbenzoat; Methyl(4-hydroxybenzoat); Propyl(4-hydroxybenzoat); (3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Gebleichtes Wachs; Dickflüssiges Paraffin; Dünnflüssiges Paraffin-Weißes Vaselin-Ceresin-Glycerolmonooleate (veg.)-Wollwachsalkohole-Gemisch (Protegin X); Gereinigtes Wasser; Cetylalkohol (Ph.Eur.); Mandelöl; Stearylalkohol (Ph.Eur.); Weißes Vaselin; Wollwachs.

Anwendungsgebiete:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautschädigungen an der Hornhaut, Bindehaut bzw. Nasenschleimhaut.

Bepanthen® LÖSUNG:

Zur Unterstützung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen verschiedener Ätiologie.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Haut- und Schleimhautschädigungen.

 

Gegenanzeigen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei tiefen oder sezernierenden Wunden, Ulcus cruris und unter Verwendung eines Okklusivverbandes.

Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® Lösung; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat oder Propyl-4-hydroxybenzoat.

Nebenwirkungen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME; Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® LÖSUNG; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Allergischen Hautreaktionen wie z.B. Kontaktdermatitis, allergische Dermatitis, Juckreiz, Rötung, Ekzem, Ausschlag, Nesselsucht, Hautreizung und Bläschen.

Für Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME zusätzlich:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock (potentiell lebensbedrohlich) mit entsprechenden Manifestationen bzgl. Labor und Klinik einschließlich Asthma Syndrom, leichte bis mittelschwere Reaktionen, die potentiell Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-System beeinflussen, einschließlich Symptomen wie z.B. Ausschlag, Nesselsucht, Ödeme, Juckreiz, Herz- und Atembeschwerden.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen:

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe: Bei Anwendung am Auge ist kurzfristig eine leichte Sehbeeinträchtigung möglich.

Hinweise:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Enthält Cetylstearylalkohol. Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Enthält Wollwachs. Bitte Packungsbeilage beachten.

Bepanthen® LÖSUNG:

Enthält Natriumbenzoat, Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat). Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Enthält Wollwachs, Stearylalkohol und Cetylalkohol. Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland

Stand: 03/2024

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