| Varia

Expeditionserfahrung für die Praxis

Durch eine weite Wüstenlandschaft weht Wind und wirbelt Sand auf.
© iStock

Hautbelastungen voraussehen

Wer Hautgesundheit unter Extrembedingungen ernst nimmt, darf nicht erst beim Auftreten von Verletzungen reagieren. Vielmehr beginnt ärztliche Verantwortung schon in der Beratung und Vorbereitung.

Dr. med. Peter Stein, Facharzt für Anästhesiologie und langjähriger Leiter der AG Expeditionsmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt, hat Expeditionen in Polargebiete, Hochgebirge, Wüsten und Tropen begleitet. Er weiß: Extreme Umweltbedingungen wirken wie ein Stresslabor für Hauterkrankungen – und liefern wertvolle Erkenntnisse für präventive Aufklärung im Praxisalltag.

Vielfältige Klimastressoren: Kälte, UV, Wind und Trockenheit

Kälte, Wind, UV-Reflexion, Trockenheit oder Feuchtigkeit: Diese Faktoren beeinflussen die Hautbarriere und können selbst bei gesunden Patient:innen zu Problemen führen.

In Polarregionen schädigt Windchill den Hydrolipidfilm, während Schnee und Eis UV-Strahlung reflektieren und die phototoxische Belastung verdoppeln können (Scheinkman et al., 2025). In Hochgebirgen sinkt die Luftfeuchtigkeit, die epidermale Barriere trocknet aus und wird rissig. Wüstenklima führt ebenfalls zu erhöhter transepidermaler Wasserverlust-Rate. Tropisch-feuchte Zonen dagegen begünstigen bakterielle oder mykotische Infektionen.

Diese Szenarien sind nicht nur exotisch: Sie spiegeln Umweltbelastungen wider, denen Outdoor-Arbeiter:innen, Reisende oder Sportler:innen auch hierzulande ausgesetzt sind.

Kurzvignetten (Polar · Wüste · Hochgebirge)

Polar: Windchill → Barriere-Crash in 48 h
Lösung: Windschutz + lipophile Pflege + Handschuh-Management.

Wüste: Feuchte + Reibung → Impetigo-Cluster
Lösung: Reibung reduzieren, antiseptische Hygiene, frühzeitig abdecken.

Hochgebirge: diffuse UVA trotz Wolken → phototoxische Dermatitis
Lösung: UPF-Textil + Brille + konsequente Re-Applikation.

DNA-Sidebar: Was schützen wir eigentlich?

UV-induzierte Photoprodukte und oxidative Schäden kompromittieren die genomische Integrität.

Evidenz zur Hautprävention bei Expeditionen

Aktuelle Forschung unterstreicht, wie wichtig gezielte Hautschutz-Strategien beim Einsatz in Extremumgebungen sind. Das Oxford Handbook of Expedition and Wilderness Medicine (2023) betont präventive Maßnahmen wie konsequenten Sonnenschutz, Barriereschutz bei Wind sowie regelmäßige Feuchteregulierung – besonders auf Expeditionen in Arktis, Hochgebirge oder Wüsten (Oxford University Press, 2023).

Zudem zeigt ein aktueller Review zur Polar‑Dermatologie (Scheinkman et al., 2025), dass Polarforscher:innen deutlich erhöhtem Hautkrebsrisiko ausgesetzt sind – bedingt durch die hohe UV‑Reflexion von Schnee und Eis. Diese Erkenntnisse belegen, wie zentral präventive Hautpflege auf Expeditionen ist – und wie sie sich direkt auf die Beratung von Outdoor-Arbeiter:innen oder Vielreisenden übertragen lässt.

Individuelle Risikoberatung als Präventionsaufgabe

Steins Erfahrung unterstreicht: Kein Hautschutzkonzept passt für alle. Die physiologische Reaktion auf Kälte und UV-Belastung ist individuell verschieden.

Haman et al. (2022) zeigen, dass Kälteanpassung stark von Mikrozirkulation, Körperzusammensetzung und Geschlecht abhängt. Ebenso variieren UV-Empfindlichkeit, Pigmentierung, Schweißproduktion oder Sebumsekretion. Für Ärzt:innen heißt das: Risiken müssen vorab individuell eingeschätzt werden.

Welche Patient:innen haben atopische Dermatosen oder Autoimmunerkrankungen, die Barrierestörungen begünstigen? Wer arbeitet im Freien oder plant Reisen in Höhenlagen oder Polarregionen? Diese Anamnese ist die Basis für jede personalisierte Schutzstrategie.

Prävention in der ärztlichen Verantwortung

Die Erfahrungen aus der Expeditionsmedizin zeigen: Prävention bedeutet mehr als Produktberatung. Es geht um Risikobewusstsein, Aufklärung und individuelle Anpassung.

Für Dermatolog:innen, Allgemeinmediziner:innen, Arbeitsmediziner:innen und andere Fachrichtungen wird es zunehmend wichtig, Umwelt- und Klimarisiken aktiv anzusprechen – und Patient:innen zu helfen, ihre Hautbarriere zu schützen.

Der Kongress „Spektrum Hautgesundheit 2025: Haut am Limit“ bietet eine wertvolle Plattform, um diese Fragen interdisziplinär zu diskutieren – und um zu zeigen, wie Erkenntnisse aus Extremsituationen praxisnah in die tägliche Beratung integriert werden können.

Literaturübersicht:

  • Scheinkman, R. et al. (2025): Arctic & Antarctic dermatology: a narrative review of cutaneous conditions of polar explorers and researchers. Archives of Dermatological Research, DOI: 10.1007/s00403-025-04182-2.
  • Haman, F. et al. (2022): Human vulnerability and variability in the cold: Establishing individual risks for cold weather injuries. Temperature, DOI: 10.1080/23328940.2022.2044740.
  • Wilson-Howarth, J. (2023): Oxford Handbook of Expedition and Wilderness Medicine. Oxford Academic. Journal of the British Global and Travel Health Association, DOI: 10.21864/jbgtha.2024.07.
  • Dr. med. Peter Stein – Expeditionsarztbörse.de.
  • Coliquio, Arzt auf Expedition: Zwischen Notfallmedizin und Abenteuer.

Zurück zur Übersicht

Bepanthen® Pflichttext

Bepanthen® Pflichttext

Bepanthe® ANTISEPTISCHE WUNDCREME

Wirkstoffe: Dexpanthenol und Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Bepanthen® AUGEN- UND NASENSALBE, Bepanthen® LÖSUNG, Bepanthen® WUND- UND HEILSALBE

Wirkstoff: Dexpanthenol

Zusammensetzung:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

1g Creme enthält als Wirkstoffe: 5 mg Chlorhexidinbis (D-gluconat), 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Macrogolstearat 1500; Glycerolmonostearat 40-55; Cetomacrogol 1000; Dickflüssiges Paraffin; Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.); Dimeticon 1000; Glycerol 85%; Hartparaffin; Hyetellose; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: rac-(3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin; Weißes Vaselin; Gereinigtes Wasser.

Die Bepanthen® Augen- und Nasensalbe enthält keine Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

Bepanthen® LÖSUNG:

1 ml Lösung enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Natriumbenzoat; Methyl(4-hydroxybenzoat); Propyl(4-hydroxybenzoat); (3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Gebleichtes Wachs; Dickflüssiges Paraffin; Dünnflüssiges Paraffin-Weißes Vaselin-Ceresin-Glycerolmonooleate (veg.)-Wollwachsalkohole-Gemisch (Protegin X); Gereinigtes Wasser; Cetylalkohol (Ph.Eur.); Mandelöl; Stearylalkohol (Ph.Eur.); Weißes Vaselin; Wollwachs.

Anwendungsgebiete:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautschädigungen an der Hornhaut, Bindehaut bzw. Nasenschleimhaut.

Bepanthen® LÖSUNG:

Zur Unterstützung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen verschiedener Ätiologie.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Haut- und Schleimhautschädigungen.

 

Gegenanzeigen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei tiefen oder sezernierenden Wunden, Ulcus cruris und unter Verwendung eines Okklusivverbandes.

Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® Lösung; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat oder Propyl-4-hydroxybenzoat.

Nebenwirkungen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME; Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® LÖSUNG; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Allergischen Hautreaktionen wie z.B. Kontaktdermatitis, allergische Dermatitis, Juckreiz, Rötung, Ekzem, Ausschlag, Nesselsucht, Hautreizung und Bläschen.

Für Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME zusätzlich:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock (potentiell lebensbedrohlich) mit entsprechenden Manifestationen bzgl. Labor und Klinik einschließlich Asthma Syndrom, leichte bis mittelschwere Reaktionen, die potentiell Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-System beeinflussen, einschließlich Symptomen wie z.B. Ausschlag, Nesselsucht, Ödeme, Juckreiz, Herz- und Atembeschwerden.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen:

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe: Bei Anwendung am Auge ist kurzfristig eine leichte Sehbeeinträchtigung möglich.

Hinweise:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Enthält Cetylstearylalkohol. Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Enthält Wollwachs. Bitte Packungsbeilage beachten.

Bepanthen® LÖSUNG:

Enthält Natriumbenzoat, Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat). Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Enthält Wollwachs, Stearylalkohol und Cetylalkohol. Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland

Stand: 03/2024

Navigation Schließen Suche E-Mail Telefon Kontakt Pfeil nach unten Pfeil nach oben Pfeil nach links Pfeil nach rechts Standort Download Externer Link Startseite Geschützt