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Ernährung und Hautgesundheit: Wie Fett und Zucker die Allergie-Schwelle senken

Ernährung und Hautgesundheit
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Systemische Entzündung – der unterschätzte Risikofaktor für die Haut

Adipositas gilt heute als eigenständiger Risikofaktor für chronische Entzündungsprozesse, die weit über klassische Stoffwechselerkrankungen hinauswirken. Eine sogenannte low-grade inflammation („Metaflammation“) entsteht dabei durch die immunologische Aktivität des Fettgewebes selbst, das Adipokine wie Leptin freisetzt und damit die Funktion von Makrophagen und T-Zellen moduliert.

Was häufig übersehen wird: Auch die Hautbarriere steht unter dem Einfluss dieser entzündlichen Grundaktivierung. Eine in 'Contact Dermatitis' veröffentlichte Freiburger Studie unter Mitarbeit von Prof. Dr. Stefan F. Martin, Leiter der Forschungsgruppe Allergologie am Universitätsklinikum Freiburg, liefert experimentelle Belege dafür, wie fettreiche Ernährung die Immunantwort der Haut verändert und das Risiko für Kontaktallergien erhöhen kann.

High-Fat-Diät als Modell für westliche Ernährungsmuster

Die Freiburger Arbeitsgruppe untersuchte, ob eine High-Fat-Diät (HFD) – typisch für westliche Ernährungsgewohnheiten – ausreicht, um die Resistenz gegen Kontaktallergene im Mausmodell aufzuheben. Dazu wurden Wildtypmäuse und genetisch resistente TLR2/4-defiziente Mäuse (die normalerweise keine Kontaktallergie entwickeln) vier Wochen lang mit Normalfutter, Kontrolldiät oder fettreicher Diät gefüttert.

Die Forschenden analysierten sowohl die Sensibilisierungs- als auch die Auslösephase einer standardisierten Kontaktallergie (CHS) gegen 2,4,6-Trinitro-1-chlorbenzol (TNCB). Erfasst wurden lokale Entzündungsreaktionen, Ohrdickenmessungen, Zytokinprofile und Immunzellaktivierungen via Durchflusszytometrie.

Schon kurze Ernährungsumstellungen erhöhen die Entzündungsneigung

Die Ergebnisse sind deutlich: Bereits vier Wochen fettreiche Ernährung reichten aus, um:

  • das subkutane und viszerale Fettgewebe zu vergrößern,
  • die Leptinspiegel signifikant zu erhöhen und
  • eine ausgeprägte hepatische Lipidablagerung zu provozieren.

Bei Wildtypmäusen führte die High-Fat-Diät zu einer verstärkten Reaktion auf TNCB – gemessen an deutlich erhöhter Ohrschwellung und IFN-γ-Produktion durch CD8+ T-Zellen.

Überraschend: Auch die Kontrolldiät (10 % Fettanteil, aber höherer Anteil gesättigter Fettsäuren und Zucker als Normalfutter) reichte aus, um die Resistenz der TLR2/4-Knockout-Mäuse gegenüber CHS zu durchbrechen. Lokale und systemische Entzündungsmarker wie IL-1β, IL-6 und TNF waren sowohl in der Haut als auch im Serum erhöht, unabhängig von genetischen TLR-Defekten.

Ernährung als Modulator der Hautimmunität

Die Studie liefert den Nachweis, dass nicht nur Übergewicht selbst, sondern bereits kurzfristige, qualitative Veränderungen der Ernährung – insbesondere ein hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Zucker – ausreichen, um ein proinflammatorisches Milieu zu schaffen.

Die Aktivierung alternativer inflammatorischer Signalwege kann selbst bei Fehlen klassischer Mustererkennungsrezeptoren (TLR2/4) eine Allergensensibilisierung ermöglichen. Damit wird klar: Ernährungsgewohnheiten können die Schwelle für allergische Sensibilisierung senken und auch subklinische Entzündungszustände der Haut fördern.

Prävention in der Praxis – Ernährung stärker berücksichtigen

Diese Erkenntnisse sind hoch relevant für die dermatologische, allergologische und allgemeinmedizinische Praxis. Sie mahnen dazu, systemische Faktoren wie Ernährung gezielt in die Beratung von Patient:innen mit multiplen Kontaktallergien oder chronisch entzündlichen Dermatosen einzubeziehen.

Gerade in Risikogruppen wie Leistungssportlern, die häufig restriktive oder einseitige Diätformen mit hohem Fettanteil praktizieren, können unerkannte proinflammatorische Effekte auf Hautbarriere und Immunabwehr entstehen.

Ausblick: Ernährung, Entzündung und Hautgesundheit gemeinsam denken

Die Arbeit aus Freiburg macht deutlich: Hautgesundheit kann nicht isoliert betrachtet werden. Sie steht in engem Zusammenhang mit systemischen Entzündungsprozessen und Ernährungsgewohnheiten.

Die Rolle der Ernährung als inflammatorischer Modulator sollte künftig noch stärker in der Beratung von Patient:innen berücksichtigt werden – vor dem Hintergrund steigender Prävalenzen von Übergewicht und Kontaktallergien.

„Spektrum Hautgesundheit 2025: Haut am Limit“: Im Rahmen des Vortrags von Prof. Dr. Stefan F. Martin können Sie Ihr Wissen um die systemische Dimension der Hautgesundheit vertiefen. Diskutieren Sie mit uns auf dem Fachkongress, wie wir diese Herausforderungen gemeinsam angehen und Patient:innen noch gezielter beraten können.

Literaturübersicht:

Rühl-Muth, A.-C. et al. (2021): Feeding of a fat‐enriched diet causes the loss of resistance to contact hypersensitivity. Contact Dermatitis, DOI: 10.1111/cod.13927.

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Wirkstoffe: Dexpanthenol und Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Bepanthen® AUGEN- UND NASENSALBE, Bepanthen® LÖSUNG, Bepanthen® WUND- UND HEILSALBE

Wirkstoff: Dexpanthenol

Zusammensetzung:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

1g Creme enthält als Wirkstoffe: 5 mg Chlorhexidinbis (D-gluconat), 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Macrogolstearat 1500; Glycerolmonostearat 40-55; Cetomacrogol 1000; Dickflüssiges Paraffin; Cetylstearylalkohol (Ph. Eur.); Dimeticon 1000; Glycerol 85%; Hartparaffin; Hyetellose; Gereinigtes Wasser.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: rac-(3R)-3-Hydroxy-4,4-dimethyloxolan-2-on; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin; Weißes Vaselin; Gereinigtes Wasser.

Die Bepanthen® Augen- und Nasensalbe enthält keine Konservierungs-, Farb- oder Duftstoffe.

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1 g Salbe enthält als Wirkstoff: 50 mg Dexpanthenol. Sonstige Bestandteile: Gebleichtes Wachs; Dickflüssiges Paraffin; Dünnflüssiges Paraffin-Weißes Vaselin-Ceresin-Glycerolmonooleate (veg.)-Wollwachsalkohole-Gemisch (Protegin X); Gereinigtes Wasser; Cetylalkohol (Ph.Eur.); Mandelöl; Stearylalkohol (Ph.Eur.); Weißes Vaselin; Wollwachs.

Anwendungsgebiete:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautschädigungen an der Hornhaut, Bindehaut bzw. Nasenschleimhaut.

Bepanthen® LÖSUNG:

Zur Unterstützung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen verschiedener Ätiologie.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Haut- und Schleimhautschädigungen.

 

Gegenanzeigen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Chlorhexidin, Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei tiefen oder sezernierenden Wunden, Ulcus cruris und unter Verwendung eines Okklusivverbandes.

Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® Lösung; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Dexpanthenol oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Überempfindlichkeit gegen Methyl-4-hydroxybenzoat oder Propyl-4-hydroxybenzoat.

Nebenwirkungen:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME; Bepanthen® Augen- und Nasensalbe; Bepanthen® LÖSUNG; Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Allergischen Hautreaktionen wie z.B. Kontaktdermatitis, allergische Dermatitis, Juckreiz, Rötung, Ekzem, Ausschlag, Nesselsucht, Hautreizung und Bläschen.

Für Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME zusätzlich:

Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische Reaktion und anaphylaktischer Schock (potentiell lebensbedrohlich) mit entsprechenden Manifestationen bzgl. Labor und Klinik einschließlich Asthma Syndrom, leichte bis mittelschwere Reaktionen, die potentiell Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislauf-System beeinflussen, einschließlich Symptomen wie z.B. Ausschlag, Nesselsucht, Ödeme, Juckreiz, Herz- und Atembeschwerden.

Für Bepanthen® LÖSUNG zusätzlich:

Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.

Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen:

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe: Bei Anwendung am Auge ist kurzfristig eine leichte Sehbeeinträchtigung möglich.

Hinweise:

Bepanthen® ANTISEPTISCHE WUNDCREME:

Enthält Cetylstearylalkohol. Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit Auge, Ohr und Schleimhaut ist zu vermeiden.

Bepanthen® Augen- und Nasensalbe:

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Bepanthen® LÖSUNG:

Enthält Natriumbenzoat, Methyl(4-hydroxybenzoat), Propyl(4-hydroxybenzoat). Bitte Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

Bepanthen® Wund- und Heilsalbe:

Enthält Wollwachs, Stearylalkohol und Cetylalkohol. Packungsbeilage beachten. Kontakt mit den Augen vermeiden.

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Stand: 03/2024

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